Die Straßensozialarbeit hat 2.500 Euro vom Rotary Club Göttingen-Münden erhalten. Mit 1.500 Euro wurde die Wohnraumvermittlung unterstützt und mit 1.000 die Nähstube.
Insgesamt fördert der Rotary Club Göttingen-Hann. Münden in diesem Jahr soziales Engagement von Gruppen und Einzelpersonen im In- und Ausland mit einer Summe von rund 28.200 Euro.
Bei einem Online-Meeting am 19. Januar 2021 berichteten die einzelnen Initiativen und Gruppen von ihrem Engagement. "Sie eröffneten damit ein breites Spektrum menschlicher Notlagen, in denen Unterstützung geboten ist", erklärt Gerhard Schridde vom Rotary Club. Zugleich seien die Teilnehmenden aber auch Zeugen eines bemerkenswerten, oft auch begeisternden Engagements durch die verschiedenen Organisationen geworden.
Schridde betont, dass soziales Handeln in der Gesellschaft Wesensäußerung der Rotary Clubs sei. Im zurückliegenden Jahr sei viel gemeinsames Leben im Club unmöglich gewesen, trotzdem gebe es eine hohe Spendenbereitschaft. Allein bei der Weihnachtsgabe seien noch einmal 3.300 Euro zusammengekommen. Jede Förderung sei als ein Akt solidarisches Handeln für eine menschlichere Welt zu verstehen.
Der erste Termin am 24. Januar "Der Blick auf die Altstadt" kann leider auf Grund der derzeitigen Corona-Bestimmungen nicht stattfinden. Bitte informieren Sie sich vor den jeweiligen Veranstaltungen, ob diese durchgeführt werden können.
Mit einem Gottesdienst in der St.-Jacobi-Kirche hat sich Regionalbischof Eckhard Gorka am Sonntag von der Göttinger Gemeinde verabschiedet. „Ich bin immer sehr gerne nach Göttingen gekommen, und der Hauptgrund dafür sind Sie“, sagte Gorka. Seit 2007 war der evangelische Theologe nach der Fusion der Sprengel Hildesheim und Göttingen auch der für die Region zuständige Landessuperintendent. So zählt die Jacobikirche neben der Hildesheimer Michaeliskirche als Predigtstätte des Regionalbischofs oder der Regionalbischöfin. Ende Februar geht der 65-jährige in den Ruhestand. Die frühere Göttinger Pastorin Dr. Adelheid Ruck-Schröder wird Gorka als Regionalbischöfin nachfolgen.
In seiner Predigt ging Gorka auf Scheinriesen, die Taufe, dünkelhaftes Verhalten und auf die Rolle von aus der Kirche Ausgetretener ein. „Es ist ein bleibender Schaden, wenn wir Getaufte, die unseren Gemeinden den Rücken zugekehrt haben und ausgetreten sind, letztlich wie Ungetaufte behandeln.“ Wenn der Systematik der Standesämter mehr Gewicht beigelegt werde als dem „von Gott selbst gefüllten Taufregister“.
Dünkel sei ein Sammelbegriff für eine übersteigerte, meist leicht gestörte Selbstwahrnehmung, auf andere Menschen herabzuschauen und diese das spüren zu lassen. „Dünkel setzt auf die Kraft, gerade dadurch größer zu erschienen, indem andere sich klein und mies fühlen.“ Mitunter entstünden dabei Scheinriesen wie Herr Tur Tur bei Jim Knopf. „Von Ferne sehen sie riesig aus, aber je näher sie kommen, desto eher nehmen sie normale Größe an.“ Auch in Kirchen selbst gebe es jene, die mit Glaubensvirtuosität prahlten und ihrer unvergleichlichen Gebetspraxis. „Glaube ist keine athletische Sportart. Schön, wenn er wächst, wenn er sich verändert, wenn er Gemeinschaft entstehen lässt. Schade, wenn er bei sich bleibt.“
Niemand müsse alles können. „Die christliche Gemeinde ist ein Begabtenkolleg.“ Jeder besitze eine Gabe. „Alle Getauften sind bei Gott gleichwertig. Alle geistlichen Standes. Kein Platz für Dünkel, aber viel Raum für diese heilsame Fremdwahrnehmung.“
Nach der Predigt dankte Jacobi-Kirchenvorständin Dr. Inge Schulz dem Regionalbischof: „Du hast Wort gehalten.“ Gegen die Zusammenlegung der Sprengel Hildesheim und Göttingen habe es 2007 Proteste gegeben. „Wir hatten vor Ort über Jahrzehnte einen Landessuperintendenten mit der Predigtstätte in St. Jacobi.“ Gorka aber habe an der Göttinger Kirche als Predigtstätte festgehalten.
Humorvoll, wortgewandt, literarisch versiert – neben Dr. Schulz dankten auch Göttingens Superintendent Friedrich Selter und die Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Johanniskirche, Hildgund Broda, dem Regionalbischof. Jacobi-Pastor Harald Storz erinnerte sich an viele Gespräche und Telefonate mit Gorka: „Und diese muntere Leichtigkeit in Gesprächen konnten Gottesdienstbesucher bei Ihnen auch als Prediger spüren.“
Text: Gunnar Müller
Quelle: Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu
Regionalbischof Eckhard Gorka predigte mehr als 50 Mal in der Göttinger Jacobi-Kirche.
Am Donnerstag, 7. Januar, um 11 und 19 Uhr wurde die 21. Ausgabe der ökumenischen Bürgerfunksendung "Heaven@11" im StadtRadio Göttingen gesendet. Mitglieder der ESG Göttingen (federführend: Hochschulpastorin Dr. Eva Jain) und der Katholischen Hochschulgemeinde Göttingen (federführend: Leiter Peter-Paul König) moderieren die Sendung und kümmern sich um den Schnitt. Mit organisiert wird die Sendung von Jeanine Rudat.
Die 21. Ausgabe von „Heaven@11“, die von Theologiestudent Robert Rathke präsentiert wurde, widmet sich ganz unterschiedlichen Themen. Die Neujahrsandacht hält der katholische Dechant Wigbert Schwarze. Jeanine Rudat berichtet über das "begehbare Hörspiel" der evangelischen St. Marienkirche. Aneke Dornbusch widmet sich in ihrem Beitrag der Jahreslosung 2021 ("Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!"). Außerdem mit dabei: Eine Buchvorstellung von Jeanine Rudat über „Raus aus dem toten Winkel“ von Pastor Hannes Schott, einen Beitrag zum Thema Foodsharing und Veranstaltungstipps.
Hier könnt Ihr die Sendung (ohne Musik) nachhören.
Die Evangelische Studierenden- und Hochschulgemeinde Göttingen (ESG) und die Katholische Hochschulgemeinde Göttingen (khg) berichten in ihrer gemeinsamen Bürgerfunksendung im StadtRadio Göttingen über kirchliche Themen jeglicher Art. Unter dem Namen „Heaven@11“ läuft die ökumenische Radiosendung jeden 1. Donnerstag im Monat um 11 Uhr auf der 107,1 und im Live-Stream. Um 19 Uhr wird sie wiederholt. Sendeverantwortlich sind ESG-Hochschulpastorin Dr. Eva Jain und der Leiter der khg Peter-Paul König.
Alle bisherigen Ausgaben der Sendung können als Podcast unter anderem auf der Homepage von "Heaven@11" nachgehört werden.
Die 21. Ausgabe von „Heaven@11“, am Donnerstag, 7. Januar, von 11-12 Uhr, widmet sich ganz unterschiedlichen Themen. Die Neujahrsandacht hält der katholische Dechant Wigbert Schwarze. Jeanine Rudat berichtet über das "begehbare Hörspiel" der evangelischen St. Marienkirche. Aneke Dornbusch widmet sich in ihrem Beitrag der Jahreslosung 2021 ("Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!"). Außerdem mit dabei: Eine Buchvorstellung von Jeanine Rudat über „Raus aus dem toten Winkel“ von Pastor Hannes Schott, einen Beitrag zum Thema Foodsharing und Veranstaltungstipps. Moderiert wird diese Ausgabe von Theologiestudent Robert Rathke.
„Die alljährlich stattfindende Weihnachtstütenaktion ist für die Menschen von großer Bedeutung“, so Straso-Leiter Mike Wacker. Viele Hilfesuchenden hätten keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie und auch enge Freunde gebe es oft nicht mehr. „Die alleinstehenden oder auch alleingelassenen Menschen erhalten oft gar kein Geschenk, gar keine Aufmerksamkeit zu Weihnachten. Dadurch hat unsere Weihnachtstütenaktion eine immense Wichtigkeit für unsere Klienten. Allein dadurch, dass an sie gedacht wird“, führt Wacker aus. Besonders schön sei der Tag aber nicht nur für die Beschenkten, sondern auch für sein Team. „Es ist zwar immer ein anstrengender, aber auch ein schöner Tag, wenn man sieht, wie sehr sich die Menschen freuen!“
Neben lebensweltorientierten Lebensmitteln, wie Käse, Wurst oder eine Dose Fisch, finden die Straso-Gäste auch diverse Weihnachtsleckereien in ihrer Tüte, wie Lebkuchen, Dominosteine oder einen Schokoladenweihnachtsmann.
Finanziert wird die Aktion in diesem Jahr über die Zuwendung von sechs bundesweiten Stiftungen. Auf Grund der Corona-Pandemie habe es die Straso geschafft, noch einmal rund 800 Euro mehr in diesem Jahr für die Weihnachtstüten einzuwerben, freut sich Wacker. Jede der etwa 100 Tüten hat so einen Wert von über 40 Euro.
Quelle: Jeanine Rudat
Ein Gast der Straßensozialarbeit erhält eine Weihnachtstüte von Straso-Leiter Mike Wacker
Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König! Deine Wächter rufen mit lauter Stimme und jubeln miteinander; denn sie werden’s mit ihren Augen sehen, wenn der Herr nach Zion zurückkehrt. Seid fröhlich und jubelt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems; denn der Herr hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst. Der Herr hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes. (Jesaja 52, 7-10)
Liebe Gemeinde!
Weihnachten ohne Gesang geht eigentlich nicht. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden“, gehört gesungen. Wo bei den Menschen seines Wohlgefallens Freude und Jubel ist, da ist auch Gesang. Aber das geht in diesem Jahr nicht. Leise und verhalten kann unser Lob nur über die Lippen gehen und auch das nur zuhause und am besten hinter vorgebundenem Mund-Nasen-Schutz.
Was würden wir darum geben, wenn in diesen nun zwangsläufig stillen Tagen und Nächten von ferne Schritte zu hören wären, die über die Weserberge zu uns hallen würden, und dem Boten seine gute Nachricht schon vorauseilen würde: „Die Pandemie ist so gut wie überwunden. Ihr braucht keine Angst mehr zu haben. Ein Medikament ist verfügbar, das zuverlässig hilft, und ein Impfstoff, der für alle ausreicht. Schon bald hat das Elend ein Ende.“ Wir würden doch alle unseren Jubel nur mit Mühe zurückhalten können und jedenfalls erleichtert aufatmen. Christ der Retter ist da!
Es kommt ein Schiff, geladen, bis an sein´ höchsten Bord. Es trägt ein teure Last über das Mittelmeer. Aber es geht nicht still im Triebe, sondern die Wellen schlagen über die Reling und die Menschen haben Todesangst in den Augen und zittern vor Kälte. Was würden sie darum geben, wenn sich über die Wellenberge ein sicheres Schiff nahen und sie übernehmen würde. „Ihr habt es bald geschafft. Bald ist das Schiff an Land.“ Segel, wie von liebevollem Mitgefühl gebläht und der Mast dorthin weisend, wo ihre Gebete schon längst Gehör gefunden haben.
Weihnachten findet statt, auch in diesem schlimmen Jahr. Auf seinem Weg zu uns Menschen lässt sich Gott nicht aufhalten. Und schon gar nicht dann, wenn wir es so schwer haben wie jetzt. Gott teilt unser Leben in Freud und Leid von der Wiege bis zur Bahre, von der Krippe bis zum Kreuz. Und will unsere Hoffnung stärken, dass er uns auch durch den Tod in neues Leben geleitet. Noch jede Dunkelheit will er mit dem Licht seiner Liebe und Treue erhellen. Diese frohe Botschaft kriecht zu Weihnachten in der kleinsten Hütte unter und macht sie hell und warm.
Viele haben aufgrund der Pandemie zu leiden und sind der Verzweiflung nahe. Die Tränen derer gehen mir zu Herzen, die jetzt um ihre Existenz bangen, oder als Bewohner von Seniorenheimen Weihnachten noch einsamer sind und nicht einmal mit ihren Kindern feiern können. Wenn ich höre, wie Menschen um schwerkranke Angehörige in den Kliniken bangen und sie erst besuchen dürfen, wenn es ganz schlimm wird, wenn ich in den Nachrichtensendungen in die erschöpften Gesichter von Ärztinnen und Pflegenden schaue, frage ich ehrlich gesagt auch manchmal, warum Gott das alles zulässt.
Die Weihnachtsgeschichte verschiebt diese Fragestellung: Die Hirten auf dem Felde waren arme und unbehauste Leute. Und gerade zu ihnen kommen die Engel. Zuerst sollen diejenigen die gute Nachricht von der Menschwerdung Gottes hören, die auch am meisten danach verlangen. Die satt sind, haben oft wenig Hunger. „Ehre sei Gott in der Höhe“, singen die Engel. Und laden dazu ein, Gott zu loben und ihm dafür zu danken, was er uns Gutes getan hat. Und da findet sich immer irgendetwas. Der Perspektivwechsel auf die Dankbarkeit weckt Freude und schenkt neuen Mut. „Und Frieden auf Erden, bei den Menschen seines Wohlgefallens“, fahren die Engel fort und laden dazu ein, den Frieden zu suchen, wo immer Dinge zwischen uns und anderen offen sind. Laden uns ein, für den Frieden zu beten und für Menschen in Not. Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden: Gottesliebe und Nächstenliebe sind gute Geschwister.
In der Weihnachtsgeschichte machen sich die Hirten sogleich auf den Weg zur Krippe. Und sie finden alles so, wie ihnen verheißen ist: Keine trügerische Hoffnung, sondern das Licht des Lebens scheint ihnen hell entgegen. Der Anblick des Kindes in der Krippe weckt Freude in ihren Herzen und öffnete ihre Lippen. Sie danken Gott für das Wunder neuen Lebens und erzählen allen davon.
Wenn ich mir die Weihnachtsgeschichte so vor Augen führe, verstummt meine Frage, wie Gott das Schwere und jetzt auch die Pandemie zulassen kann. Vielmehr erkenne ich in der Geschichte von Jesu Geburt, dass Gott sich gerade dahin begibt, wo das Leben schwer wird. Nicht in den Palästen und Tempeln seiner Zeit kommt Gott zur Welt, sondern in einem zugigen Stall. Nicht in Samt und Seide wird Gottes Sohn gebettet, sondern auf Heu und auf Stroh. Und später wendet sich Jesus besonders den Mühseligen und Beladenen zu, setzt sich zu ihnen und überwindet den Abstand, der zwischen Ihnen und der Gesellschaft liegt, überwindet auch den Abstand zwischen Menschen und Gott. Vielleicht geht diese Botschaft bei aller romantisierenden Weihnachtsidylle, die wir alle Jahre inszenieren, oft unter.
Als nächstens rückt für mich eine andere Frage in den Mittelpunkt: Nicht die Frage, wie Gott das Leiden zulassen kann. Sondern die Frage, wo wir ihn im Leiden entdecke und seine hilfreiche Nähe spüre. Das ist die Frage eines Glaubens, dessen Blick sich über das Unheil hinweg auf die Hoffnung richtet. Gott hilft. Er sitzt an den Krankenbetten und kommt in die Stuben der Einsamen. Er hilft nicht durch Geisterhand, sondern begeistert und begabt Menschen dazu, anderen ganz konkret zu beizustehen. Und das ist gerade in den zurückliegenden Monaten unendlich oft geschehen: Auf vielfältige, fantasievolle und selbstlos Weise. Und unabhängig von der Frage, ob sich diese Menschen als Christinnen und Christen verstehen, leuchtet in ihrem Engagement für mich die Liebe Gottes auf.
Und dann schließt sich gleich die nächste Frage an, nämlich wozu auch ich jetzt berufen bin, was auch ich in dieser Krise tun kann, um Gottes Liebe weiterzugeben und Menschen neue Hoffnung zu geben. Weihnachten öffnet unsere Augen für Menschen, denen wir zu Nächsten werden.
„Die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.“ Gott kommt um uns zur Seite zu stehen, oft still und unerkannt. Er kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus und wird uns durch die schweren Zeiten tragen.
Es ist Corona. Aber noch viel mehr ist Weihnachten. Gott mitten unter uns. Amen.
21 Beteiligte, 7 Kirchen, 1 Weihnachtsgottesdienst - Feiern Sie mit uns zusammen Heiligabend digital!
In unserem rund 30-minütigen Film ist die Weihnachtsgeschichte nach Lukas ebenso enthalten, wie die Weihnachtsansprache von Superintendent Friedrich Selter und das traditionelle Lied „O du fröhliche“ am Ende des Gottesdienstes.